Erfahrungsbericht Jan Waltereit
"Ich habe mir die Universität am Tag der offenen Tür angesehen und mir auch einige Vorträge angehört. Die Art und Weise wie hier gelehrt wird - in Vorlesungen und kleinen Arbeitsgruppen - fand ich sehr interessant."
Mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung und vier mehr oder weniger abgeschlossenen Semestern Business Administration im Rücken, habe ich mich 2010 dazu entschieden ein Bedrijfskundestudium (dem geneigten deutschstämmigen Leser wohl besser als Betriebswirtschaftslehre bekannt) an der Radboud Universiteit in Nijmegen aufzunehmen...
Ich, bekannt als Freund des Jahres 2008 und 2009, zögerte nicht eine Sekunde, und bot meiner Freundin, selbstlos wie ich bin, an sie zu begleiten. In Nijmegen fielen mir sofort der schöne, grüne Campus und die sehr modern und ansprechend ausgestatten Einrichtungen auf. Von meiner Studienzeit in Deutschland war ich oftmals leider anderes gewohnt.
Während meine Freundin sich also von listigen Psycholog(inn)en indoktrinieren ließ, nutzte ich die Zeit und ließ mich von den Mitarbeitern der Fakultät der Managementwissenschaften umgarnen. Ich genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit, die mir dort am Stand mangels anderer Interessenten geschenkt wurde und befand mich schon bald in einer hitzigen Diskussion über das für und wider von finanziellen ‚Incentives' für die Führungskräfte mit Personalverantwortung der Euro Stoxx 50 Unternehmen. Ich erfuhr außerdem eine Menge über die Art und Weise, wie an der Radboud Universiteit gelehrt wird - nämlich sowohl in klassischen Vorlesungen als auch in kleinen Arbeitsgruppen - und fand dies sehr interessant.
Als sich im Juni des Jahres 2010 mein Rückzug aus dem Finanzsektor mehr und mehr abzeichnete und es vorhersehbar wurde, dass sich die Wege meines ehemaligen Arbeitgebers und mir trennen würden, fing ich an mich nach Alternativen umzusehen. So kam mir auch wieder die Radboud Universiteit in den Sinn. In dieser Zeit klingelte mein Blackberry Sturm. Headhunter blockierten meine Mailbox, Nachwuchsscouts belagerten meine Wohnung und international agierende Großkonzerne schickten mir per Fahrradkurier Jobofferten, die jeder normaldenkende Mensch blind unterschrieben hätte. Ich nahm mir einen Tag Zeit, um alle Angebote zu sichten und entschied mich zu guter Letzt gegen einen Beruf (in einer pulsierenden europäischen Metropole, den Geruch des mit Leder überzogenen Interieur eines mattschwarzlackierten Neuwagens aus der Firmenflotte und die, dank 13 Monatsgehältern und einer attraktiven Bonuszahlung am Ende des Jahres, finanzielle Unabhängigkeit vom Elternhaus) und für ein Studium an der Radboud Universiteit! Ich wusste genau, wenn ich meinen Marktwert noch weiter steigern möchte, dann ist dies die richtige Adresse. Die Tatsache, dass man in Nijmegen nach bereits vier Jahren Bachelor- und Masterabschluss in der Tasche haben kann, war ein weiterer Anreiz.
Im ersten Studienjahr lernte ich eine Menge über das akademische Arbeiten an sich. Wie man effektiv recherchiert, Daten analysiert und wissenschaftlich arbeitet stand zunächst im Vordergrund. Danach geht es langsam ans Eingemachte mit Fächern wie „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre" oder „Rechnungswesen". Der Unterricht ist in Nijmegen sehr praxisnah gestaltet. So haben wir uns zum Beispiel einige Wochen lang intensiv mit dem Unternehmen Apple beschäftigt. Wir haben selbstständig Strategien und Produkte analysiert und gelernte Theorien praktisch angewendet. Ein weiterer Vorteil des Studium ist die Flexibilität, die man sich bis zum dritten Fachsemester bewahrt. Man kann in diesem Zeitraum noch den Studiengang wechseln und problemlos zum Studiengang Economie en Bedrijfseconomie (Betriebsökonomie, VWL) wechseln. Das kommt daher, dass die Basisfächer in beiden Studiengängen die selben sind und sich die Programme erst ab dem vierten Semester anfangen zu unterscheiden.
Ich befinde mich jetzt in meinem dritten Studienjahr und fange in wenigen Wochen an meine Bachelorarbeit zu schreiben. Die Entscheidung pro Nijmegen war in jedem Fall eine gute, da man hier wirklich sehr gut betreut wird von allen Seiten und immer und überall gut aufgenommen wird. Die typischen Sorgen, die man als Deutscher wahrscheinlich hat, werden hier sehr schnell zerstreut. Sprachliche Probleme gibt es kaum, man findet schnell Anschluss und Anfeindungen habe ich hier in bald drei Jahren nicht ein einziges Mal erlebt. Dazu muss ich aber ganz objektiv gesehen auch sagen, dass dies der Tatsache geschuldet sein kann, dass mir mein Ruf vorauseilt und keiner ernsthaft mit mir streiten möchte. In diesem Sinne,
Euer Jan
Während meine Freundin sich also von listigen Psycholog(inn)en indoktrinieren ließ, nutzte ich die Zeit und ließ mich von den Mitarbeitern der Fakultät der Managementwissenschaften umgarnen. Ich genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit, die mir dort am Stand mangels anderer Interessenten geschenkt wurde und befand mich schon bald in einer hitzigen Diskussion über das für und wider von finanziellen ‚Incentives' für die Führungskräfte mit Personalverantwortung der Euro Stoxx 50 Unternehmen. Ich erfuhr außerdem eine Menge über die Art und Weise, wie an der Radboud Universiteit gelehrt wird - nämlich sowohl in klassischen Vorlesungen als auch in kleinen Arbeitsgruppen - und fand dies sehr interessant.
Als sich im Juni des Jahres 2010 mein Rückzug aus dem Finanzsektor mehr und mehr abzeichnete und es vorhersehbar wurde, dass sich die Wege meines ehemaligen Arbeitgebers und mir trennen würden, fing ich an mich nach Alternativen umzusehen. So kam mir auch wieder die Radboud Universiteit in den Sinn. In dieser Zeit klingelte mein Blackberry Sturm. Headhunter blockierten meine Mailbox, Nachwuchsscouts belagerten meine Wohnung und international agierende Großkonzerne schickten mir per Fahrradkurier Jobofferten, die jeder normaldenkende Mensch blind unterschrieben hätte. Ich nahm mir einen Tag Zeit, um alle Angebote zu sichten und entschied mich zu guter Letzt gegen einen Beruf (in einer pulsierenden europäischen Metropole, den Geruch des mit Leder überzogenen Interieur eines mattschwarzlackierten Neuwagens aus der Firmenflotte und die, dank 13 Monatsgehältern und einer attraktiven Bonuszahlung am Ende des Jahres, finanzielle Unabhängigkeit vom Elternhaus) und für ein Studium an der Radboud Universiteit! Ich wusste genau, wenn ich meinen Marktwert noch weiter steigern möchte, dann ist dies die richtige Adresse. Die Tatsache, dass man in Nijmegen nach bereits vier Jahren Bachelor- und Masterabschluss in der Tasche haben kann, war ein weiterer Anreiz.
Im ersten Studienjahr lernte ich eine Menge über das akademische Arbeiten an sich. Wie man effektiv recherchiert, Daten analysiert und wissenschaftlich arbeitet stand zunächst im Vordergrund. Danach geht es langsam ans Eingemachte mit Fächern wie „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre" oder „Rechnungswesen". Der Unterricht ist in Nijmegen sehr praxisnah gestaltet. So haben wir uns zum Beispiel einige Wochen lang intensiv mit dem Unternehmen Apple beschäftigt. Wir haben selbstständig Strategien und Produkte analysiert und gelernte Theorien praktisch angewendet. Ein weiterer Vorteil des Studium ist die Flexibilität, die man sich bis zum dritten Fachsemester bewahrt. Man kann in diesem Zeitraum noch den Studiengang wechseln und problemlos zum Studiengang Economie en Bedrijfseconomie (Betriebsökonomie, VWL) wechseln. Das kommt daher, dass die Basisfächer in beiden Studiengängen die selben sind und sich die Programme erst ab dem vierten Semester anfangen zu unterscheiden.
Ich befinde mich jetzt in meinem dritten Studienjahr und fange in wenigen Wochen an meine Bachelorarbeit zu schreiben. Die Entscheidung pro Nijmegen war in jedem Fall eine gute, da man hier wirklich sehr gut betreut wird von allen Seiten und immer und überall gut aufgenommen wird. Die typischen Sorgen, die man als Deutscher wahrscheinlich hat, werden hier sehr schnell zerstreut. Sprachliche Probleme gibt es kaum, man findet schnell Anschluss und Anfeindungen habe ich hier in bald drei Jahren nicht ein einziges Mal erlebt. Dazu muss ich aber ganz objektiv gesehen auch sagen, dass dies der Tatsache geschuldet sein kann, dass mir mein Ruf vorauseilt und keiner ernsthaft mit mir streiten möchte. In diesem Sinne,
Euer Jan
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